Bei Jumbo gibt es eine spezielle Abteilung, die sich mit der Suche nach neuen Spielideen befasst. Diese Ideen stammen von ganz gewöhnlichen Leuten, professionellen Erfindern, Unternehmen auf der ganzen Welt und natürlich von Jumbo selbst.SpieleliebhaberJährlich erreichen uns bei Jumbo rund 300 neue Spielideen von kreativen Köpfen – das sind ca. 5-6 Anrufe oder Briefe pro Woche von Menschen, die gerne ein Spiel erfinden würden. Aus diesem Ideenmeer fischt unser Team jedes Jahr ca. ein echtes Spiel heraus, das dann in die Verkaufsregale wandert.Die Entscheidung fällt nicht immer leicht, denn nicht jede Idee passt zu uns oder ist originell genug, um umgesetzt zu werden. Dennoch werden alle Einsendungen sorgfältig geprüft.Professionelle ErfinderOftmals haben professionelle Erfinder verwendbare Ideen, weil sie den Spielemarkt gut kennen. Professionelle Erfinder arbeiten oft mit einem Agenten zusammen. Ein solcher Agent präsentiert eine Vielzahl von Erfindern und das ist für Jumbo praktisch. Jumbo trifft den Agenten der Erfinder auf Spielemessen, auf denen die neuesten Spieleideen vorgestellt werden. Wenn bei der Präsentation eine gute und originelle Idee dabei ist, kauft Jumbo sie und entwickelt ein Spiel daraus.Bereits bestehende SpieleJumbo sucht aktiv nach Spielen, die es bereits irgendwo auf der Welt gibt. Schließlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass eine amerikanische Firma Spiele im Angebot hat, die in anderen Ländern nicht erhältlich sind. Auf Spielemessen besuchen unsere Produktentwickler diese Firmen auf der Suche nach unbekannten Spielen, die in ‚unseren‘ Ländern verkauft werden können. Zu diesen ‚Jumbo-Ländern‘ zählen: die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Deutschland, Österreich, Spanien, Portugal, England und Irland. Es geht aber nicht nur um amerikanische Hersteller. Auch europäische Firmen, deren Spiele nicht in den Jumbo-Ländern verkauft werden, sind interessant. Und natürlich verkauft auch Jumbo seine eigenen Spiele an andere Länder.Jumbos KonzepteUnsere eigenen Produktentwickler haben regelmäßig großartige Ideen für neue Spiele. Oftmals beauftragen sie anschließend einen professionellen Spiele-Erfinder mit der Ausarbeitung eines solchen Konzepts. Diese Spiele sind von Grund auf neu. Das ‚Taschengeld-Spiel’ zum Beispiel wurde von Jumbo selbst erfunden und dann einem berühmten Erfinder zur Weiterentwicklung übergeben. Mit dem Spiel lernt man Geld verdienen und Geld sparen. Gewonnen hat, wer am Ende genug Geld für ein Fahrrad zusammengespart hat.LizenzenAls das neue Harry Potter-Buch erschien, schickten uns viele Kinder Ideen für ein Harry Potter-Spiel. Das ist eine sehr gute Idee, aber um ein solches Spiel entwickeln zu dürfen, braucht Jumbo eine Lizenz. Eine Lizenz ist das Recht zur Verwendung des Namens einer Person oder einer Sache (zum Beispiel den Namen und ein Foto von Harry Potter). Man muss also erst die Rechte bei den Personen erwerben, die diese besitzen. Im Falle von Harry Potter ist das die Autorin des Buches. Eine solche Lizenz kauft man, und oft kostet das sehr viel Geld. Indem man einen so bekannten Namen für zum Beispiel ein Spiel verwendet, profitiert man von der Berühmtheit einer anderen Person, und das darf man natürlich nicht ohne Weiteres. Oft werden Lizenzen schon lange Zeit vor dem Erscheinen eines Films oder eines Buches verkauft.Hobby-TüftlerUnsere Abteilung Produktentwicklung erhält von ‚gewöhnlichen‘ Leuten Ideen in den unterschiedlichsten Ausführungen. Aufwändig gestaltete Entwürfe, aber auch kleine Skizzen auf der Rückseite einer Tapetenrolle. Als Produktentwickler lässt man sich nicht von der Form ablenken. Ob ein Spiel bereits sehr schön aussieht, ist eigentlich nicht so wichtig, letztendlich geht es darum, wie es funktioniert und ob dafür einen Markt gibt.HerstellungskostenManchmal ist das Spiel, das jemand erfindet, viel ausführlicher und schöner als das Spiel, das Jumbo daraus macht. Der Erfinder braucht natürlich nicht auf die Kosten zu achten, wenn er eine Idee entwickelt, Jumbo jedoch schon! Sonst würden die Spiele im Geschäft viel zu teuer werden.Jedes Land ist andersWenn Jumbo ein Spiel in Amerika kauft und in Deutschland auf den Markt bringt, ist es eigentlich schon fast fertig. Nur ‘Frage & Antwort‘-Spiele werden kritisch unter die Lupe genommen. Oftmals sind in dem Spiel Fragen enthalten, die sehr länderspezifisch sind. Und umgekehrt ist die Frage „Was ist die Hauptstadt der Niederlande?“ für Amerikaner sehr schwierig, während wir die Antwort vermutlich alle kennen.Es gibt auch Fragen, die man in unserem Land überhaupt nicht verwenden kann, zum Beispiel Fragen über das amerikanische Fernsehen. Und der amerikanische Geschmack bezüglich der Form und Farbe eines Spiels unterscheidet sich auch sehr vom deutschen. Diese Aspekte werden angepasst.Ein neues Spiel muss natürlich einen Namen bekommen. Dabei sind einige Dinge zu beachten. Wenn Jumbo ein Spiel in mehreren Ländern gleichzeitig rausbringen möchte, ist es praktisch, wenn der Name in allen Ländern gleich ist. ‘Stratego’ zum Beispiel ist ein solcher Name, in allen Ländern wird dieses Spiel unter diesem Namen gespielt. Allerdings muss man anfangs mehr erklären, während ein Name wie ‘Taschengeldspiel’ sich sofort erschließt.NamensbekanntheitDer Name des Spiels Pim Pam Pet ist inzwischen eingebürgert und hat sich im Laufe der Jahre zu einem bekannten Markennamen entwickelt. Das Spiel stammt aus den Fünfzigerjahren und in all den Jahren hat es den Namen nie gewechselt, obschon er aus einigen willkürlichen Silben besteht und recht seltsam anmutet. Wenn erst einmal ein starker Markenname entstanden ist, wird die Bedeutung eines Namens unwichtig, alle wissen dann, wofür diese Marke steht.Werbung – Ja oder Nein?Will man einem Spiel eine große Namensbekanntheit verleihen, muss man entweder sehr viel Zeit investieren oder eine große Werbekampagne starten, mit dem das neue Spiels namentlich angekündigt wird. Ein neues Spiel kann auch an ein bereits bestehendes und bekanntes Fernsehprogramm gekoppelt werden. Wenn keine Werbung gemacht wird, wie etwa für das Taschengeldspiel, muss ein deutlicher Name gewählt werden.Ein Spiel kommt nicht ohne Spielregeln aus. Ohne diese wären die meisten Spiele nicht mehr als ein Karton mit rätselhaftem Inhalt. Darum befindet sich bei jedem Spiel ein Heftchen mit den Spielregeln.Die Spielregeln müssen möglichst deutlich sein, damit man nach einmaligem Lesen weiß, worum es in dem Spiel geht und wie es gespielt wird. Außerdem sollte man seinen Mitspielern das Spiel fehlerfrei erklären können und im Zweifel sofort die entsprechende Erklärung finden können. Bei Jumbo werden die Spielregeln äußerst sorgfältig erstellt.Spielregeln zum DownloadenHast du die Spielregeln eines bestimmten Spiels verloren, kannst du hier eine neue Fassung herunterladen.Neue Spiele werden in einem möglichst frühen Stadium getestet, und die beste Methode hierfür ist, sie zu spielen. Die ersten Testspieler sind Jumbo-Mitarbeitende, manchmal mit ein paar zusätzlichen Leuten. Wenn das Spiel den Test besteht, wird es ausführlicher von einer Gruppe getestet, die dem Zielpublikum entspricht.Das Taschengeldspiel zum Beispiel ist für Kinder bestimmt und wird daher ausführlich von einer Gruppe Kinder getestet, die einen ganzen Nachmittag lang zum Spielen vorbeikommen. Testspezialisten beobachten sie und stellen fest, ob die Kinder das Spiel begreifen, ob es ihnen Spaß macht und ob sich keine Fehler mehr darin befinden. Wenn alle Testpunkte positiv bewertet werden, kann das Spiel in Produktion gehen.MedemblikIn der niederländischen Provinz Nordholland, in dem Städtchen Medemblik, befindet sich die Niederländische Spielefabrik, die mit den Buchstaben NSF abgekürzt wird. In dieser Fabrik werden die meisten Spiele und Puzzles von Jumbo hergestellt, nachdem sie in der Jumbo Hauptgeschäftsstelle in Zaandam entwickelt wurden.Die Fabrik in ZahlenDie NSF besteht aus einer 8000 Quadratmeter großen Fabrik und einem 6000 Quadratmeter großen Lager. In der Fabrik werden 8000 Exemplare eines Spiels pro Tag hergestellt. Die NSF verfügt über fünf Produktionslinien. Somit können fünf Spiele gleichzeitig hergestellt werden. Spielfiguren, Würfel und andere Teile werden im Ausland hergestellt, jedoch in der Fabrik zu den Spielen gefügt.PrototypEhe das echte Spiel in Produktion geht, wird oft ein Prototyp hergestellt, um genau zu sehen, wie das Spiel funktioniert, ob alles in Ordnung ist und wie die maschinelle Herstellung verlaufen soll.PappeDie Fabrik wird mit großen Pappbögen beliefert. Aus dieser Pappe werden Deckel, Kartons und die Spielbretter geschnitten. Das Druckwerk für die Spielbretter und Kartons wurde schon vom Drucker geliefert und wird auf die Pappe geklebt. Ein Vorrat beklebte Pappe für eine Woche nimmt leicht etwa 1500 Fußballfelder ein.Kleben, Falzen und StanzenDie beklebten Spielbretter werden lackiert, damit die Farben klar bleiben und schmutzigen Kinderfingern gewachsen sind. Manche Spiele haben seltsame Formen, die mit einer Stanzmaschine aus der Pappe gestanzt werden müssen. Andere Spielbretter werden gefalzt, um in den Karton zu passen. Das bedeutet, dass eine Maschine eine Falte in die Vorder- und Rückseite des Spielbretts presst.Kartons herstellenEin großer Holzblock drückt den Deckel und auch den Karton in Form. Die Deckel werden über ein Fließband nach oben befördert und die Spielekartons laufen über ein anderes Band zu den Produktionsmitarbeitern.Kartons füllenDie Mitarbeitenden füllen die Kartons von Hand mit allen Materialien, die für das jeweilige Spiel benötigt werden, wie Würfel, Spielfiguren, Spielkarten, Spielgeld und die Jumbo-Garantie.LagerungAm Ende des Fließbandes kommen die Kartons und Deckel der Spiele wieder zusammen und die Deckel werden maschinell aufgelegt. Dann werden die Spiele versiegelt, damit im Laden niemand etwas herausnehmen kann.Im Lager warten Tausende von Spielen darauf, von einem Geschäft bestellt zu werden. Die Geschäfte bestellen bei Jumbo eine Lieferung, die einer Liste hinzugefügt wird, dem sogenannten Pickzettel. Anhand dieses Zettels werden die benötigten Spiel aus dem Lager genommen.Für große Läden mit einer großen Bestellung werden oft hunderte Spiele gleichzeitig aus dem Lager geholt. Bestellungen kleiner Läden bestehen oft aus ein paar Spielen hier und dort. Zum Schluss werden die Spiele in einen Lieferwagen geladen und zu den Geschäften in den Ländern gefahren, in denen man sie kaufen kann.